FAQ Früchte
Der Schweizer Obstverband (SOV) ist eine private, national tätige und offiziell anerkannte Branchenorganisation der Früchteproduktion und -verarbeitung. Er kümmert sich gemeinsam mit SWISSCOFEL in verschiedenen Kommissionen und Gremien um die Belange der Branche.
Früchte unterscheiden sich stark in ihrer Beschaffenheit. Man unterscheidet zwischen Beeren-, Kern-, Stein- und Schalenobst. In diese vier Bereiche sind auch die Produktzentren von SWISSCOFEL und dem SOV aufgeteilt. Als Branchenorganisation unterstützt der SOV die Branche in verschiedenen Fachzentren z. B. mit Massnahmen zur Absatzförderung, Weiterbildungsangeboten und weiteren Dienstleistungen. Weitere Informationen zur Früchtebranche finden Sie auf der Webseite des SOV.
Der regelmässige Austausch der Marktteilnehmenden über die Produktzentren stellt sicher, dass gerade bei schnell verderblichen Produkten wie Beeren oder Kirschen der Informationsfluss jederzeit sichergestellt ist. So kann auf Überangebote mit verstärkten Verkaufsbemühungen wie Aktionen, Zweitpräsentationen oder gezielten Verwertungsaktionen unter Einbezug von Non-Profit Organisationen (Tafeln, Caritas-Märkte, etc.) oder der Verarbeitungsindustrie reagiert werden. Fehlende Produkte werden im Rahmen von Importkontingenten ergänzt, um die Versorgung sicherzustellen.
In den paritätisch zusammengesetzten Produktzentren legen Produzenten- und Handelsvertreter gemeinsam Richtpreise fest, die als Orientierung für die Vermarktung dienen. Die letztendlich realisierten Marktpreise werden durch Produktionsmenge, Lagerbestände, Verkaufsaktivitäten und die Nachfrage bestimmt, variieren je nach Saison und Qualität und sind individuell zwischen Abnehmenden und Anbietenden vereinbart.
Auf Swissfruit Reports, der Plattform des Schweizer Obstverbandes (SOV), werden tagesaktuelle Informationen zum Früchtemarkt bereitgestellt. Dort sind Statistiken zu Flächen und Mengen, Tagesmeldungen, Jahresverläufe, Lagerbestände, Ernteschätzungen und Richtpreisbulletins sowie viele weitere Angaben zu finden.
In der Schweiz stellen Qualitätsnormen für Früchte und Gemüse sicher, dass nur einwandfreie (in Bezug auf Lebensmittelsicherheit) und marktfähige Produkte in den Handel gelangen. Die Normen definieren Anforderungen an Aussehen, Reifegrad, Grösse, Frische und Unversehrtheit der Produkte. Sie dienen dem Schutz der Konsumierenden und fördern gleichzeitig faire Wettbewerbsbedingungen im Inland. Die Schweiz orientiert sich dabei sowohl an internationalen Standards als auch an nationalen Vermarktungsvorschriften. Diese einheitlichen Richtlinien tragen zur Qualitätssicherung entlang der gesamten Lieferkette bei. Sie werden von SWISSCOFEL und Partnern aus der Produktion in paritätisch zusammengesetzten Gremien gemeinsam definiert. Die Qualitätsnormen sind auf der Webseite von Qualiservice einsehbar.
Das nationale Nachhaltigkeitsprogramm für Obstbetriebe, «Nachhaltigkeit Früchte» (NHF), wurde 2020 eingeführt und beinhaltet Massnahmen in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch und sozial). NHF wurde mit Kernobst gestartet und wird nun auf die anderen Obstarten ausgeweitet. Erfahren Sie mehr unter Nachhaltigkeit Früchte.
In der Schweiz wachsen kommerziell und in grösseren Mengen Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Aprikosen, Trauben und verschiedene Beerenarten. Äpfel und Birnen sind dank ihrer Lagerfähigkeit am längsten aus Schweizer Produktion erhältlich – Äpfel bis zu 12 Monate, Birnen bis zu 7 Monate. Deutlich kürzer hingegen sind die Saisons für Beeren und Steinobst. Diese werden vor und nach der Schweizer Saison mit Importen aus Europa ergänzt, nur kleine Mengen sind auch in den Wintermonaten erhältlich.
Zitrusfrüchte, Melonen, Pfirsiche, Nektarinen, Pflaumen und vor allem exotische Früchte wie Bananen, Ananas, Avocados und Mangos werden zu grössten Teilen importiert, weil das hiesige Klima die Produktion nicht oder nur mit grossem Aufwand möglich macht. Sie werden primär aus Europa, im Fall von Exoten aus der ganzen Welt, importiert.