Im ersten Quartal sei die Dynamik vor allem dank einem gut laufenden Lebensmittelhandel noch stark gewesen, heisst es am Mittwoch in einer Mitteilung des Verbands Swiss Retail Federation. Fürs zweite Quartal deute aber alles auf stagnierende bis rückläufige Umsatzzahlen hin.
Die Studie des Verbands basiert auf einer Auswertung zu den Debit- und Kreditkartentransaktionen.
Schwacher Online-Handel
Besonders stark unter Druck steht demnach der inländische Onlinehandel. Hier werde für das erste Halbjahr mit einem Rückgang von rund 3 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode gerechnet, heisst es. Zu den grossen Verlieren gehörten Kategorien wie Multimedia, Bürobedarf, Do-it-yourself sowie Uhren und Schmuck.
Auch im stationären Handel sind laut Studie teilweise starke Umsatzeinbrüche verzeichnet worden. Weniger gefragt waren etwa Kleider und Schuhe sowie Artikel aus dem Segment Freizeit und Hobby. Dies sei aber durch die vor allem zu Jahresbeginn gute Entwicklung im Food-Segment kompensiert worden und es werde insgesamt mit einem «leichten Plus» gerechnet.
Einkaufstourismus auf hohem Niveau
Der Einkaufstourismus scheine sich derweil auf einem «sehr hohen Niveau» eingependelt zu haben, heisst es weiter. Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit Umsatzeinbussen von «über 10 Milliarden Franken», wovon rund ein Viertel auf den Online-Bereich entfalle.
Ein Dorn im Auge ist dem Verband dabei namentlich die chinesische Online-Handelsplattform Temu. «Temu und Konsorten» könnten faktisch in einem rechtsfreien Raum agieren.
Der Verband fordert daher von der Politik bessere Rahmenbedingungen. Sie fordern etwa, dass auch ausländische Anbieter die Regeln bezüglich der Produktequalität oder den Wettbewerbs- und Preisbekanntgabestandards einhalten. Die Swiss Retail Federation hatte Ende Mai beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) eine Beschwerde gegen Temu Schweiz eingereicht.