In den letzten Jahren wurden die letzten Knollen jeweils Ende Oktober teils unter nassen Bedingungen geerntet. In diesem Jahr war die Haupternte bereits Mitte-Oktober fertig und das mit wenig Erdbesatz. "Die Qualitäten und Kaliber stimmen grundsätzlich, bloß die Schalenverletzungen durch die trockene Ernte müssen wir bei der Aufbereitung im Auge behalten", so Christian Hurni. Er verantwortet in Fräschels die Lagerung und Aufbereitung der süßen Knollen.

Einblick in die Feldarbeit: Die Arbeiten wie Pflanzen, Jäten und Ernten übernehmen Teilnehmende einer sozialen Institution, die sich auf die Arbeitsintegration von geflüchteten Menschen spezialisiert hat. "So bieten wir den Teilnehmenden eine soziale- und arbeitsmarkttechnische Integration", so das Batati-Team.

Schweizer Süßkartoffel trifft auf Anklang
Die Vermarktung nimmt nun erst allmählich Fahrt auf. Zu Beginn der Kampagne Mitte-September herrschte Badewetter. Folglich stockte der Absatz an Süßkartoffeln und Kürbis gleichermaßen etwas. "Es war Melonen-Wetter, nicht Süßkartoffel- oder Kürbissuppen-Wetter", so van der Veer. Demnächst ist beim Großverteiler Coop eine Aktivität geplant, dann wird der Absatz spürbar anziehen.

"Aus Sicht des Absatzes haben wir wohl einen Zenit erreicht", so van der Veer. "Die hiesige Süßkartoffel erfreut sich großer Beliebtheit, kostet aber auch etwas mehr als die importierte Süßkartoffel. Spannend ist aber auch die Tatsache, dass trotz Hammer-Aktionen mit Importware im Detailhandel während der Verkaufssaison der Absatz an Schweizer Süßkartoffeln praktisch unverändert weiterläuft. Das zeugt von einer treuen Kundschaft für heimische Süßkartoffeln."

Neue Produktkonzepte und Sorten
Im letzten Jahr konnte gemeinsam mit dem Großverteiler Coop eine beachtliche Menge an zu kleinen Süßkartoffeln unter der Linie 'Ünique' vermarktet werden. "Der Absatz war sehr zufriedenstellend und das Projekt erfolgreich", bilanziert Christian Hurni. "Dennoch werden wir die Fläche nicht weiter erhöhen. Es bringt nichts, bei dieser Nischenkultur ohne Absatzkanäle in der Industrie zu viel zu produzieren", ergänzt van der Veer.

Nebst den beiden Geschäftsinhabern Christian Hurni und Simon van der Veer produzieren neun weitere Betriebe Süßkartoffeln, welche über die Strukturen der Batati GmbH vermarktet werden. Gemeinsam werden zu Beginn des Winters die Flächen für das kommende Jahr festgelegt. Angebaut wird im Moment ausschließlich die gängige orangefleischige Süßkartoffel. Auf kleinen Flächen werden aber stets auch Sortenversuche durchgeführt. "Andere Schalen- oder Fleischfarben haben es auf dem Schweizer Inlandsmarkt aber sehr schwer", beobachtet van der Veer.

Zunehmende Automatisierung
Um für die Zukunft noch besser gerüstet zu sein, wird die Batati GmbH weitere Investitionen tätigen. So wird eine neue Waschmaschine angeschafft, welche die Ware effizienter und schonender waschen soll. "Ziel ist es, einen Teil der Arbeitskraftstunden durch moderne Technik zu ersetzen und die Haltbarkeit im Laden zu optimieren", erklärt Hurni. Arbeitskräfte zu finden, ist auch im Hochlohnland Schweiz zunehmend schwierig. Viele Gemüsebaubetriebe investieren defensiv oder streichen Kulturen aus dem Anbauplan. "Mit zunehmend wärmeren Sommern und längeren Trockenphasen haben wir mit der Süßkartoffel aber auf das richtige Pferd gesetzt", schlussfolgern Hurni und van der Veer einstimmig.